Berichte - Archiv
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23.11.2019: KatS-Übung 2019 - Stromausfall

Die Frage ist nicht ob es passiert, sondern wann es passiert!

 

Was tun wenn der Strom ausfällt? In einem Zeitfenster von wenigen Stunden lässt sich das im ländlichen Raum oft noch bewältigen. Sollte der Stromausfall aber über 24 Stunden hinausgehen, wird es oft kritisch. Die wenigsten Bürger sind auf solche Ereignisse vorbereitet.

 

Die Odenwälder Hilfsorganisationen übten diese Lage am Samstag in den beiden Städten Erbach und Michelstadt. Aufzüge bleiben stecken, elektrische Türen gehen nicht mehr auf, Kassen in den Supermärkten funktionieren nicht mehr, das Handynetz fällt aus, die Heizung funktioniert nicht mehr. Dies sind nur wenige Szenarien, die auftreten können. Spätestens wenn Kleinkinder Hunger haben und das Essen warmgemacht werden muss, oder auf dem Bauernhof die Kühe gemolken werden müssen, wird Strom gebraucht.

Wasserversorgung, Heizung, … sind nur einige der Dinge, die wir für das tägliche Leben benötigen. In vielen Bereichen ist die Bevölkerung auf solche Stromausfälle, die länger andauern, nicht vorbereitet. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Hilfsorganisationen und Kommunen auf solche Lagen vorbereiten. Geplant werden muss zum Beispiel die Unterbringung von Teilen der Bevölkerung, die sich nicht selbst versorgen können, oder Anlaufpunkte bei denen sie Notfälle melden können und Hilfe bekommen. In jeder Stadt oder Gemeinde und deren Ortsteilen müssen solche „Leuchttürme“ bei Bedarf eingerichtet werden.

Im Rahmen der jährlichen Katastrophenschutzübung des Odenwaldkreises wurde eine solche Flächenlage angenommen. In den beiden Städten Erbach und Michelstadt ist für mindestens 24 Stunden keine Stromversorgung möglich. Die Feuerwehren richteten hierzu in den beiden zentralen Feuerwehrhäusern eine technische Einsatzleitung ein, die versucht, die Probleme zu lösen und Einsätze zu bewältigen. Der Odenwaldkreis hat hierzu übergeordnet einen Katastrophenschutzstab mit Fachberatern aus dem Technischen Hilfswerk, DRK, Polizei und Katastrophenschutz in den Räumen der Zentralen Leitstelle eingerichtet.

Die Übungsleitung unter den Kreisbrandmeistern Sven Bardonner und Norbert Heinkel hatte zahleiche Einsatzlagen und Vorkommnisse vorbereitet, die entsprechend eingespielt wurden. Die Feuerwehren der beiden Städte mussten, zusammen mit der Verstärkungsgruppe Rettungsdienst, die zwei zusätzliche Rettungswagen besetzte mussten, einige Einsätze wie Rettung von Personen aus Aufzügen, ausgelöste Brandmeldeanlagen, einen Verkehrsunfall oder das Ablöschen eines Grills im Gebäude bewältigen.

In der Odenwaldhalle wurde eine Betreuungsstelle zur Unterbringung und Versorgung der Bevölkerung von Einheiten des DRK eingerichtet. Eine Herausforderung war hier der fehlende Strom. So musste die Halle ausgeleuchtet und Zeltheizungen in Stellung gebracht werden.

In mehreren Ortsteilen der beiden Städte wurden Leuchttürme eingerichtet, die bei Bedarf auch Notfallmeldungen übermittelten.

Unterstützt wurde Übung vom DRK Odenwaldkreis, der Verstärkungsgruppe Rettungsdienst des DRK, dem Technischen Hilfswerk Michelstadt sowie zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreisgebiet. Insgesamt waren rund 250 Einsatzkräfte im Einsatz.

Die Abschlussbesprechung fand in der Odenwaldhalle in Michelstadt statt. Der Betreuungszug des DRK Bad König hat für die hervorragende Verpflegung der an der Übung beteiligten Kräfte gesorgt.

Kreisbrandinspektor Horst Friedrich dankte im Namen von Landrat Frank Matiaske den Ehrenamtlichen für ihr Engagement. Die Übung war Auftakt einer Reihe von Maßnahmen, um vorhandene Konzepte zu überprüfen um sich zukünftig noch besser auf das Thema kritische Infrastruktur vorzubereiten.

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